Ein Blick auf den Namen "Bülbül" lässt uns in die persische und türkische Sprache eintauchen, wo er so viel wie "Nachtigall" bedeutet. Doch dieser gefiederte Freund, der Gelbsteißbülbül, wird auch als Haarvogel bezeichnet, was bei Federtieren wie Vögel etwas merkwürdig klingt.
Der Gelbsteißbülbül
Der Gelbsteißbülbül, wissenschaftlich als Pycnonotus xanthopygos bekannt, wird mitunter auch Vallombrosabülbül genannt. Unser gefiederter Freund ist ein Singvogel, genauer gesagt ein Vertreter der Sperlingsvögel aus der Gattung der Echten Bülbüls (Pycnonotus) aus der Familie der Bülbüls (Pycnonotidae).
Unser Gelbsteißbülbül bewohnt das gesamte Jahr über den südöstlichen Mittelmeerraum, einschließlich Südtürkei, Syrien, Libanon, Israel, Jordanien und Sinai, und sogar die Randgebiete der Arabischen Halbinsel bis in den Oman. Sein Habitat erstreckt sich von den Mittelmeer- bis zu den subtropischen Vegetationszonen, erreicht aber auch extreme Höhenlagen bis zu maximal 2.000 Metern Höhe, und ebenso bis zum Toten Meer, das 430 Meter unter dem Meeresspiegel liegt.
Merkmale und Erscheinungsbild
Mit etwa 20 Zentimetern ähnelt der Gelbsteißbülbül der Größe einer Amsel, und beide Geschlechter ähneln sich in Größe und Aussehen. Die leicht identifizierbare Merkmale sind der gelbe Steiß, das schwarze Gesicht mit dem markanten weißen Augenring und die dünnen Federn im Kopf-Nacken Bereich. Diese Federn haben alle Bülbüls, und aufgestellt sehen sie fast wie eine Krone aus - ein typisches Erscheinungsbild. Der Beiname "Haarvogel" leitet sich von diesen Bülbül spezifischen Federn ab, als wenn ihnen die Haare zu Berge stehen... Der Hals und die Flügel sind eher kurz geraten, während der leicht gegabelte Schwanz verhältnismäßig lang ist.
Der kräftige Gesang ist flötend, einhergehend mit zwitschernden Strophen, in etwa wie "whee-too-too"- oder so ähnlich....
Fortpflanzung und Brutverhalten
Die Gelbsteißbülbüls nehmen das Gebot aus dem Ersten Buch Moses "seid fruchtbar und vermehret euch" sehr ernst. Mit 2-3 Brutzirkeln von April bis August sorgen sie für reichlich Nachwuchs. Das Nest, gebaut aus Zweigen, gut gepolstert mit Halmen und Blättern, liegt niedrig in Büschen oder kleinen Bäumen. Die 2-4 weißlichen Eier sind gefleckt mit diversen Farben. Das Weibchen brütet etwa 13 bis 14 Tage lang. Das Männchen bringt ihr die Nahrung herbei und löst sie beim Brüten nur gelegentlich ab - die Hauptlast liegt beim Weibchen. Beide Eltern füttern die Küken mit Insekten. Gegen Ende der ersten Woche sind die Jungvögel gut befiedert und können das Nest im Alter von etwa 16 Tagen verlassen.
Ernährungsgewohnheiten
Der Gelbsteißbülbül ernährt sich von einer breiten Palette an Nahrung, vorwiegend Früchte und Insekten, aber auch Samen, Blätter und Blüten, gelegentlich sogar Würmer und andere Weichtiere. Während der Brutzeit steht tierisches Eiweiß vermehrt auf dem Speiseplan. Die Insekten werden meistens im Flug gefangen, und dann oft "gestapelt" im Schnabel zum Nest gebracht. Dieses breite Nahrungsspektrum garantiert gute Überlebenschancen, und unser Gelbsteißbülbül erreicht in der Natur ein Alter von etwa 8 Jahren.
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